Tag 4 auf dem Østerdalsleden - wenn Schnee den Weg versperrt
- Lara
- 7. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Juli
Spellmovollen bis Forollsjøen
5. Juni 2025
Länge: 11,33km Länge (Hin- & Zurück)
Höhenmeter: +221m / -221m
Gehzeit: 7 Std. 23min (inkl. Pausen)
Wetter: sonnig
Nach dem gestrigen Pausentag war für heute eigentlich eine entspannte Etappe geplant – rund 8 km bis zur Hütte am Forollsjøen. Doch manchmal schreibt die Natur ihre ganz eigenen Pläne.
Am Morgen brachte uns Martinus, unser herzlicher Host aus Dalsbygda, mit dem Auto zur Hütte Spellmovollen, von wo aus wir in den Forollhogna-Nationalpark starten wollten. Die Sonne lachte, die Stimmung war gut, und mit Blick auf den noch schneebedeckten Gipfel des Forollhogna machten wir uns frohen Mutes auf den Weg.
Zunächst ließ sich der Schnee noch nicht blicken – oder besser gesagt: Er hielt sich dezent im Hintergrund. Das erste Schneefeld war harmlos und gut zu umgehen. Ein kleiner Vorgeschmack, wie wir dachten – ahnungslos, dass es nur der Anfang war.

Die Route führte uns durch weite, offene Landschaften, immer wieder begleitet vom Blick auf den majestätischen Forollhogna. Doch je näher wir dem Forollsjøen kamen, desto mehr Schnee kreuzte unseren Weg. Einige Felder konnten wir gut queren, bei anderen versank ich bis zum Hintern – wortwörtlich. Yawa hingegen? Die lief wie immer sicher und leichtfüßig mittig über die Schneefelder, teilweise so schnell, dass ich regelrecht Angst bekam, sie könnte irgendwo einbrechen. Aber: tapfere Pfoten, kein einziges Mal eingebrochen – danke Yawa!
Und nicht nur das: Yawa hatte mega viel Spaß im Schnee! Sie tollte herum, sprang begeistert durch die Schneefelder und konnte gar nicht genug bekommen. Während es für uns windig und ziemlich kalt wirkte, war es für meine kleine Elo-Hündin schlichtweg perfektes Wanderwetter. Kühler Boden, frische Luft, keine Hitze – für sie war es einfach ideal.
Etwa 1,5 km vor der Hütte wurde es jedoch ernst. Das letzte große Schneefeld lag direkt über einem Bach – oder besser gesagt: einem reißenden Fluss, der durch den schmelzenden Schnee angeschwollen war. Wir konnten die Strömung unter dem Schnee klar erkennen, und die Schneedecke war an dieser Stelle noch gut 1,5 Meter hoch. Risiko? Zu hoch.
So schwer es uns auch fiel – wir mussten umkehren. Sicherheit geht vor, auch wenn das Wanderherz weint. Also wanderten wir zurück zur Spellmovollen-Hütte und riefen erneut Martinus an, der uns (nochmals riesengroßen Dank!) abholte und nach Dalsbygda zurückbrachte.
Nach einer weiteren Nacht dort entschieden wir, unsere Østerdalsleden-Tour vorläufig zu unterbrechen. Stattdessen geht es erst einmal weiter nach Røros – ein bisschen Sightseeing, Route umplanen und herausfinden, ob die nächsten Etappen unter den aktuellen Bedingungen überhaupt begehbar sind.
So ist das mit dem Draußensein und Pilgern: Man kann planen, aber man muss auch loslassen können. Und wer weiß – vielleicht war genau das heute unser kleines Abenteuer zur rechten Zeit.
Comments