Tag 2 auf dem Østerdalsleden - Rutschpartie nach Vingelen
- Lara
- 2. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Juli
Trollhaugen bis Vingelen
2. Juni 2025
Länge: 12,6km Länge
Höhenmeter: +270m / -300m
Gehzeit: 7 Std. 40min (inkl. Pausen)
Wetter: bewölkt mit kurzen Nieselregeln (vor allem in den Pausen)
Morgens in Trollhaugen: Die Sonne blinzelte vorsichtig durch die Wolken, als wir herzlich von Vibeke verabschiedet wurden. Zum Abschied überreichte sie uns ein kleines Päckchen selbstgemachten Pilgertees – getrocknete Kräuter, liebevoll zusammengestellt. Dazu ein Glas Honig vom letzten Jahr, denn der neue ist noch nicht fertig. Wir haben uns riesig gefreut – solche Gesten sind mehr als nur nett. Sie wärmen von innen.
Gegen 9 Uhr schnürten wir die Schuhe und zogen los. Erst ein kleines Stück an der Straße entlang, dann ging es endlich auf den eigentlichen Trail. Der Einstieg war vielversprechend: ein breiter, grüner Wiesenpfad, der sich angenehm unter den Füßen anfühlte. Die Stimmung war gut, die Beine frisch.
Doch nach gut drei Kilometern änderte sich der Untergrund – aus Wiese wurde Matsch, aus festem Tritt ein rutschiges Spiel aus Moor und Sumpf. Es wurde anstrengend. Rutschig, tief, manchmal etwas fluchwürdig – aber gleichzeitig auch ein Teil dieser Landschaft, der dazugehört. Yawa schlug sich tapfer durch, mit schlammigen Pfoten und wachem Blick.
Etwa auf halber Strecke trafen wir zwei Norweger, die Norge på langs wandern – Norwegen einmal der Länge nach. Kurz innehalten, schnacken, gegenseitig staunen. Hiker unter sich – und man versteht sich sofort.
Das Wetter? Eine eigene Geschichte. Die Sonne kam immer mal wieder hervor – nur um sich pünktlich zu jeder Pause in Regen oder sogar Hagel zu verwandeln. Ein kleiner Test der Geduld – aber wir blieben gelassen. Nasse Jacke, gutes Herz.
Das letzte Stück zog sich entlang der Straße. Noch mal einige Höhenmeter, noch mal Zähne zusammenbeißen. Nicht unser Lieblingsteil – aber machbar. Und dann endlich: Vingelsgaard gjestgiveri.
Unsere Unterkunft für die Nacht liegt ruhig und gemütlich – wir haben die ganze Etage für uns. Yawa ist herzlich willkommen. Kein Käfig, kein Aufpreis – einfach vorher Bescheid geben, dann passt alles. Erstmal rein, duschen, durchatmen. Schuhe aus, Füße hoch.
Etwa 12 Kilometer klingt nicht viel – aber mehr 7 Stunden draußen sagen alles. Heute war ein ehrlicher Tag. Mit Matsch, Wetter und echter Wegerfahrung.
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